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Philipp Schwander in den Medien
Der Master of Wine im Interview im Magazin Leben und Genuss
Der «Master of Wine» im Interview Philipp Schwander, Inhaber von Selection Schwander, im Gespräch über Literatur, einfache Gerichte und das Schöne im Leben.
Die Bodenständigkeit und die Seriosität. Die Leute wissen,
dass sie nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten haben. Und das Bewusstsein,
dass die Wirtschaft nicht ein Feind ist, sondern der Pfeiler unseres
Wohlstands. Was mögen Sie an der Ostschweiz überhaupt nicht? Egoistische
Politikerinnen und Politiker, die aus Angst vor Wählerstimmen unsinnige
Entscheidungen treffen möchten. Das trifft man allerdings nicht nur in der
Ostschweiz an.
Wenn Sie drei geschichtliche Personen zum Essen einladen
könnten, welche wären das und warum?
Albrecht Dürer: ein Künstlergenie der Renaissance, nicht nur
in der Malerei, sondern insbesondere auch in der Druckgrafik. Alfred Escher:
der Mitbegründer der modernen Schweiz. Wir Schweizerinnen und Schweizer
verdanken ihm zu weiten Teilen unseren Wohlstand, eine faszinierende Person.
Otto von Bismarck: ein brillanter Staatsmann, der selbst in seinen grössten
Erfolgen nicht den Boden unter den Füssen verlor.
Welche Gedanken können Ihnen den Schlaf rauben?
Der Gedanke, nicht alle Möglichkeiten genutzt zu haben, um
das Bestmögliche zu machen. Welche Sache fällt Ihnen an anderen Menschen als
Erstes auf? Das kommt darauf an. Je nach Typus. Manchmal ist es das Gemüt,
manchmal der Intellekt, manchmal ein herausragendes Talent oder die körperliche
Erscheinung. Zum Glück sind die Menschen ja so unterschiedlich.
Für welche Sache können Sie sich so begeistern, dass Sie
alles andere vergessen?
Ich liebe das Schöne und qualitativ Hochwertige in all
seinen Facetten: Sei es ein wunderbarer Wein, eine grossartige Berglandschaft,
eine vollendete Druckgrafik – da gibt es vieles. Was bedeutet Heimat für Sie?
Ein sicherer Rückzugsort, wo ich die Leute kenne und sie mich.
Wie verbringen Sie am liebsten Ihren Abend nach einem harten
Arbeitstag?
Ich beschäftige mich mit dem Studium der Druckgrafik und
geschichtlicher Texte oder ich schaue mir die Krimiserie «Columbo» an. Oder ab
und zu gehe ich auf einen Schlummertrunk ins Schloss Freudental mit Freunden.
Wenn Ihr Leben ein Buch wäre, welchen Titel würde es haben?
«Freunde sind das Salz des Lebens».
Welche Tradition in der Ostschweiz mögen Sie am meisten und
warum?
Ich schätze die Olma sehr, obwohl ich leider schon lange
nicht mehr hingehen konnte. Mal angenommen, es ist eine Woche lang Stromausfall
und Ihr Handy hat keinen Akku mehr. Was würden Sie in dieser Woche tun? Viele
interessante Bücher lesen, abends erlesen tafeln und Wein geniessen. Dazwischen
eine Siesta.
Welche Ostschweizer Spezialität essen und/oder trinken Sie
am liebsten und warum?
Die St. Galler Kinderfestbratwurst mit Kartoffelsalat. Wenn
es richtig gut gemacht ist, ist es etwas Wunderbares. Ich ziehe dieses
vermeintlich einfache Gericht insbesondere der heute grassierenden
überzüchteten Küche vor. Hochwertig, sehr schmackhaft und keine Wichtigtuerei.
Was ist Ihr Lieblingszitat?
«Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, und das
Geheimnis der Freiheit ist der Mut» von Perikles.
Für welche Dinge haben Sie sich schon als Kind begeistert
und tun es bis heute?
Für das Schöne und für herausragende Leistungen.
Sind Sie eher ein Morgen oder ein Abendmensch?
Ich bin ein ausgeprägter Abendmensch. Wenn es nicht sein
muss, sieht man mich nicht vor 10 Uhr im Büro, oft bin ich abends aber bis 22
Uhr oder länger dort. Auf meinen Weinreisen bin ich allerdings zwangsläufig
auch Frühaufsteher.
Welchen Sport treiben Sie am liebsten und warum?
Ich gestehe es: Sport ist nicht mein Ding. Vielleicht
Verkosten von Bordeaux-Primeurs-Fassproben?
Welche Regeln haben Sie für sich selbst, die Sie niemals
brechen würden?
Ich versuche, mich anderen gegenüber so zu verhalten, wie
ich selbst auch gerne behandelt werden möchte.
Was bringt Sie immer zum Lachen?
Gesunde Ironie, die auch die eigene Person nicht verschont.
Was treibt Sie im Leben an?
Etwas besonders gut zu machen und damit das Leben auch
möglichst vieler Mitmenschen erfreulicher zu gestalten.