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Weingutsbesuch
Weingutsbesuch Château du Cauze
Meeresfrüchte und Chablis sind für viele Feinschmecker zu Recht die ideale Mariage: Tatsächlich begleitet ein mineralisch-trockener, leicht salzig schmeckender Chablis Fischspeisen auf einzigartige Weise und unterstützt subtil die zarten Aromen des Gerich
Jede Woche bekommen wir unaufgefordert bis zu hundert Muster- flaschen zugeschickt. Das ist eine derart überwältigend grosse Menge, dass es leider nicht immer machbar ist, alle diese Weine seriös zu prüfen. Trotzdem versuchen wir, so viele Proben wie möglich zu degustieren und zu beurteilen. Häufig sind sie leider enttäuschend, doch in seltenen Fällen entdecken wir erstaunliche Juwelen, so zum Beispiel die ‹Cuvée Sandra› von Château du Cauze. Château du Cauze umfasst 23 Hektar Reben, die an den Ausläufern des berühmten Kalksteinplateaus von St-Émilion, nicht allzu weit von Troplong Mondot entfernt gedeihen. Begrüsst werden wir von Bruno Laporte, dem redseligen, sympathischen Eigentümer. Mit mächtiger Stimme erläutert er: «Auf den alten Karten von St-Émilion sind viele Getreidefelder in den Ebenen zu sehen. Wein wurde frü- her fast ausschliesslich an den Hängen kultiviert, was heutzutage leider nicht mehr der Fall ist, obschon die dort gelegenen Rebberge nach wie vor die besten sind. Entsprechend darf ich mich glücklich schätzen, grösstenteils über Hanglagen zu verfügen!» Obwohl Bruno Laporte auffallend oft betont, dass er nur ein ‹kleiner Winzer› sei, sticht einem der überaus gepflegte Zustand von Kellerei, Gebäude, Weingärten und Schloss unweigerlich ins Auge. Schmun- zelnd erklärt er nach einer Weile, Wein mache er nur tagsüber, nachts verdiene er sein Geld an den Finanzmärkten. Dies offensicht- lich mit viel Erfolg, wie ein kurzer Blick auf seine fulminante Oldtimer-Sammlung bestätigt. Bei der Verkostung der Weine erzählt uns Kellermeister David Madray freimütig, er habe einige Jahrgänge gebraucht, um heraus- zufinden, wie man die ‹Cuvée Sandra› optimal vinifiziere. «Beim «Mittlerweile mache ich deutlich weniger pigeage und presse ganz sanft mit einer erstklassigen Korbpresse; das ergibt sehr feine Tannine. Die anschliessende Reifung findet wie bei einem Bordeaux Premier Cru in zu hundert Prozent neuen Barriques statt. Bei der ‹Cuvée Sandra› spielt der Aufwand glücklicherweise keine Rolle, nur das Beste ist gerade gut genug, und selbstver- ständlich werden ausschliesslich die Erträge der perfekt gelege- nen, besonders sorgfältig bearbeiteten Parzellen verwendet.» Mit Hochgenuss verkosten wir diesen superben Merlot aus dem grossen Jahrgang 2016, der bereits seine erste Trinkreife erreicht hat und durch seinen würzigen, kraftvollen und tiefgründigen Geschmack begeistert. Leider sind nur 5000 Flaschen verfügbar, die wir indes ohne zu zögern allesamt aufkaufen.