Es gibt wohl kaum ein Weingut, auf das die Bezeichnung ‹Familienbetrieb› besser zutrifft als auf das von Oskar Hager. Auf 16 Hektar bester Kamptaler Löss-, Lehm- und Urgesteinsböden werden schnörkellose Weine kultiviert, die sich nicht an kurzlebigen Modeströmungen orientieren, sondern für stabile Qualität und regionale Originalität stehen. Seit dem Jahr 1640 bewirtschaften die Hagers in Mollands ihre eigenen Rebberge. Oskar erklärt: «Der Weinbau liegt uns im Blut. Schon als Kind stand mein Berufswunsch fest. Dass ich die jahrhundertealte Familientradition fortsetzen kann, ist ein Glück.» Diesen Familiensinn spüren wir bei unseren jährlichen Besuchen, so auch im vergangenen Oktober, als wir von Michaela und Oskar Hager in ihrer Stube willkommen geheissen werden. Michaela, die uns einen wunderbaren Strudel aus Äpfeln vom eigenen Garten serviert, sagt: «Ich freue mich, euch empfangen zu können, denn unsere Söhne Emil und Oliver sind in der Schule und mein 82jähriger Schwiegervater ist in der Reha, nachdem er mitten in der Erntezeit ein neues Hüftgelenk eingesetzt bekommen hat. Aber wie wir ihn kennen, wird er schon bald wieder im Betrieb mithelfen.»
Immer seltener gelingt es Oskar, die Trauben im gefrorenen Zustand zu lesen; die Herstellung eines Eisweins ist zudem äusserst aufwendig. Er erklärt: «2022 konnte ich glücklicherweise am 18. Dezember frühmorgens bei minus 8 Grad kerngesunde, gefrorene Trauben ernten. Ihre intensive Süsse wird durch eine wunderbar präsente Säure aufgewogen. So erzeugten wir einen einzigartigen Eiswein mit glasklarem, frischem Geschmack.»