Champagne Bollinger R.D. extra brut 2004

Alljährlich verkosten wir verschiedenste Champagner ausgesuchter Provenienzen, um unseren Kunden für die Festtage etwas Aussergewöhnliches anbieten zu können. Mit schöner Regelmässigkeit gewinnt diesen Concours seit einiger Zeit das Haus Bollinger. Das kommt nicht von ungefähr: Bollinger ist eines der letzten Premium-Häuser, die nicht von einem Luxusgüterkonzern übernommen wurden und sich noch immer in Familienbesitz befinden. Aus diesem Grund wurde die Produktion auch nicht in schwindel- erregende Höhen getrieben und nach wie vor steht – anstelle des Marketings – die Qualität im Vordergrund. Wie bei kaum einer anderen Champagnerfirma pflegt man ausserdem geradezu skrupulös die eigenen 178 Hektar erstklassiger Rebberge. Bei unserem Besuch im Juli führt uns Denis Bunner, stellvertretender Kellermeister, durch den Betrieb. Der gebürtige Elsässer ist ein hervorragender Fachmann und lebt seit langem in der Champagne. Nach vielen Jahren beim CIVC (dem Champagner- Wirtschaftsverband, der auch eine bedeutende Forschungsabteilung betreibt) wechselte er zu Bollinger. Champagner ist zweifelsohne seine grosse Leidenschaft und es ist erstaunlich, wie profund und überaus detailliert sein Fachwissen ist. Er erklärt: «Die Jahrgangschampagner bilden die qualitative Spitze des Hauses Bollinger, im Schnitt machen sie lediglich zehn Prozent der Produktion aus. Die verwendeten Trauben stammen fast zur Gänze von unseren besten Grand-Cru-Rebbergen. Die Vergärung erfolgt in den traditionellen 205-Liter-Holzfässern. Dies ist zwar viel arbeitsintensiver als eine Gärung im grossen Stahltank, führt aber zu wesentlich finessenreicheren, tiefgründigeren Grundweinen, die auch deutlich langlebiger sind. Insgesamt verfügen wir über rund 3500 Eichenfässer, die von unserem eigenen Küfer unterhalten werden.» Wir verkosten das gesamte Sortiment, das ein meisterhaftes Qualitätsniveau aufweist. Heuer gefallen uns zwei Jahrgangs- champagner am besten. Eindrücklich und verführerisch ist der rare Rosé ‹Grande Année› aus dem vorzüglichen Jahrgang 2007. Er verbindet Kraft und Frische auf grossartige Weise. Entzückt sind wir auch vom ‹R.D.› des legendären Jahrgangs 2004. ‹R.D.› steht für ‹récemment dégorgé›, was bedeutet, dass der Champagner besonders lange – in diesem Fall vierzehn (!) Jahre – auf der Hefe lagerte, welche für die zweite Gärung zugegeben wurde. Dieses Verfahren wird nur bei den allerbesten Champagnern des Hauses angewandt.