Barolo Bricco Visette DOCG (rot) 2015

Das Corona-Virus wirbelt alles durcheinander – auch die Weinwelt. So musste ein in Not geratener Weinhändler seine umfangreiche Bestellung des 2014er Barolos stark reduzieren. Ich habe den 2014er Barolo Bricco Visette, der von einem der besten Rebberge der berühmten Grosslage Bussia stammt, schon mehrfach probiert und den eleganten, klassischen Charakter dieses Gewächses immer geschätzt, aber aufgrund des teils zu Unrecht schlechten Images des Jahrgangs stets gezögert, ihn anzubieten. Im Gegensatz zu anderen Regionen Italiens profitierte man 2014 im Piemont von einem prächtigen Altweibersommer. Gianmarco teilte mir betrübt mit: «Leider wurde 2014 pauschal als schlechter Jahrgang beurteilt, was im Fall der seriös arbeitenden Piemonteser Winzer schlicht unzutreffend ist. Viele Journalisten, darunter auch Antonio Galloni, stuften das Jahr denn auch als wirklich gut ein. Und Giacomo Conterno beispielsweise erzeugte 2014 gar seinen berühmten Monfortino.» Ende letzten Jahres entschied ich mich für Gianmarcos imposante 2012er Riserva, die mir für die Festtage geeigneter erschien, allerdings betrug ihr Preis rund 70 Franken. Der 2014er Bricco Visette ist vergleichsweise leichter, doch ein klassischer, vorzüglicher Nebbiolo mit schöner Länge, der, wie Gianmarco glaubhaft versichert, vermutlich deutlich langlebiger als die Erzeugnisse aus den warmen Jahren sein wird. So darf ich Ihnen, nicht zuletzt dank der schwierigen aktuellen Umstände, diesen gelungenen 2014er Barolo von Ghisolfi zu einem echten Freundschaftspreis offerieren. Der Bricco Visette präsentiert sich elegant, dicht und besitzt einen feinen, noblen Nebbiolo-Charakter; wer erstklassigen Nebbiolo schätzt, dürfte hier zu einem denkbar tiefen Preis einen sehr hohen Gegenwert erhalten. Der Wein ist bereits genussbereit (ca. 2–3 Stunden vor Konsum dekantieren), hält sich aber problemlos bis mindestens Ende 2025. Auf Wunsch verschicken wir gerne Einzelflaschen zur Probe.