La Carraia «Matano» (rot) 2021

Auf verschlungenen Pfaden fahren wir abends von Podere Forte in der Toskana nach Umbrien, um dort anderntags unsere Freunde von La Carraia zu besuchen. Mauro Gialletti begrüsst uns wie üblich in seiner charakteristisch herzlichen, aber sehr introvertierten, schüchternen Art. Beim anschliessenden Rundgang durch die Reb- berge sind wir einmal mehr beeindruckt von der atemberauben- den Aussicht auf die umliegende Landschaft. Die idyllische Lage und das bei unserem Besuch strahlende Sommerwetter tragen zweifelsohne zur guten Stimmung bei. In einem neu angelegten Weingarten begegnen wir Mauros Vater Odoardo, der – obwohl bereits 82jährig – immer noch täglich im Rebberg arbeitet. Er äussert sich sehr zufrieden zu einer Parzelle, die er soeben bepflanzt hat: «Wir mussten fünf LKW-Ladungen Steine abführen, aber die Mühe hat sich gelohnt: Die Lage ist hervorragend!» Zum Jahrgang 2021 sagt Mauro: «Eine besonders erfreuliche Ernte. Es ist ein sehr gutes Jahr, mit einer wunderbaren Reife und Harmonie. Doch am besten überzeugt ihr euch bei der Verkostung gleich selbst!» Einmal mehr zeigen sich dabei Mauros Talent und Genauigkeit. Er stellt uns verschiedenste, sorgfältig zusammengesetzte Muster für unsere 2021er ‹Matano›-Spezialfüllung vor. Dazu erklärt er: «Hier in Umbrien haben wir das Glück, dass der Sangiovese im Vergleich zur Toskana oft ein bisschen kräftiger ausfällt, aber davon abgesehen ist alles andere ziemlich ähnlich. Von meinem Haus aus sind es mit dem Auto schliesslich ja auch nur zwanzig Minuten bis in die Toskana.» Umgehend entscheiden wir uns für Muster 2, eine Assemblage mit einem tieferen Montepulciano- und etwas höheren Merlot-Anteil, was den Wein sehr zugänglich macht. Beim Mittagessen im traditionsreichen Restaurant I Sette Consoli in Orvieto erklärt uns Mauro die Zusammenarbeit mit Riccardo Cotarella: «Mein Vater stand schon früh mit diesem Star-Önologen, dem er Trauben verkaufte, in geschäftlichem Kontakt. Irgendwann fragten wir ihn, ob er unsere Trauben auch vinifizieren könnte. So entstand 1988 unser erster eigener Wein. Da Cotarella noch immer Teilhaber unserer Kellerei ist, geniessen wir stets eine bevorzugte Behandlung und besonders gute Betreuung.» Dies und Mauros hervorragende Arbeit sind sicher der wesentliche Grund für La Carraias grossen Erfolg.