Chardonnay «Höflein» Carnuntum (weiss) 2020

Ohne Zweifel zählt Philipp Grassl zur Spitze der österreichischen Winzer. Dabei ist bemerkenswert, dass er nicht – wie so manche seiner Zunft – ob des Erfolgs gleich vom Grössenwahn befallen wurde, sondern mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben ist. Erst kürzlich teilte er mir mit, dass das Jahr 2021 wirtschaftlich eines seiner besten je gewesen sei, dass es aber zahlreiche Produzenten in Österreich gäbe, die grosse Probleme hätten. Sein Erfolg ist sicher seiner konsequenten Produktionsphilosophie zu verdanken: Unabhängig von jedwelchen Modeströmungen (Orange und Natural Wine etc.) bemüht er sich stets um höchstmögliche Qualität. Philipps vernünftige Einstellung zeigt sich auch in seinen nach wie vor äusserst fairen Preisen, die er selbst angesichts der riesigen Nachfrage nur teilweise leicht angehoben hat.
Hier handelt es sich um einen neuen Wein, der zwischen dem Basis-Chardonnay und Grassls bestem Chardonnay, dem Rothenberg, angesiedelt ist. Er wurde im grossen, gebrauchten 1800-Liter-StockingerHolzfass vergoren und während einem Jahr auf der Hefe gelagert. Das Resultat ist schlicht superb ausgefallen – elegant und sehr burgundisch. Glücklicherweise tätigte ich die Reservation bereits im November kurz nach der Füllung, da der «Höflein», um Philipp Grassl zu zitieren «wie eine Bombe einschlug und sogleich ausverkauft war». Erzeugt wurden lediglich 3500 Flaschen, die Hälfte davon ist glücklicherweise den Kunden der Selection Schwander vorbehalten.