Priorat «Marge» (rot) 2019
Archiv - ausverkauft

Priorat «Marge» (rot) 2019

Jahrgang:
2019
Weintyp:
Rotwein
Flaschengrösse:
75 cl
75 cl
CHF 22,90 statt CHF 26,00
75 cl
CHF 22,90 statt CHF 26,00
Degustations-Notiz:
Mitteltiefes Purpur; tiefgründiges, aber noch jugendliches Bouquet, das Zeit zur Entwicklung benötigt; weich fliessend, vollmundig und feminin am Gaumen, sehr zugänglich, profitiert aber von einer weiteren Lagerung, um mehr Komplexität zu entwickeln. Ideal ab Ende 2023, haltbar bis mindestens 2029.
Jahrgang:
2019
Weintyp:
Rotwein
Flaschengrösse:
75 cl
Trauben:
38% Grenache, 32% Merlot, 13% Carignan, 16% Cabernet Sauvignon, 1% Syrah
Alkoholgehalt:
14.5%
Passt zu:
Käse, Grilladen, scharf gewürzten Gerichten
Zertifizierung:
Bio, nicht zertifiziert

Weinreise

Celler de I' Encastell
Streifzug durch südliche Gefilde, Mai 2022
Die Steillagen im Priorat stellen für Winzer in jeder Hinsicht eine gewaltige Herausforderung dar. Von den Kartäusern im Jahr 1163 begründet, zählte das Anbaugebiet mit seinen schroffen, extrem kargen Rebbergen bereits im Mittelalter zu den besten Spaniens. Die Arbeit hier ist äusserst mühselig und zeitraubend; alles muss von Hand gemacht werden und die Erträge, die man den auf steinigen Schieferböden wurzelnden Reben abringen kann, liegen extrem tief. Doch ausgerechnet in diese Gegend verliebte sich der Agraringenieur Raimon Castellví, nachdem er ursprünglich vom Landwirtschaftsamt zur Unterstützung der Priorat-Winzer abbestellt worden war. Als eine weitere Beförderung anstand, die mit einer Versetzung nach Barcelona einhergegangen wäre, fiel ihm die Entscheidung leicht. Raimon erklärt: «Die Gegend und ihre aussergewöhnlichen Weine faszinierten mich von Beginn weg. Ich bearbeitete bereits im Nebenerwerb einen Rebberg meines Schwiegervaters. Nie im Leben wäre ich von hier weggezogen!»
Vielleicht ist Raimon, der wie eine Mischung aus Intellektuellem und Weinbauer wirkt, ein Seelenverwandter der Kartäuser. Auf alle Fälle trifft man selten Winzer, die ihre Arbeit derart gewissenhaft und mit fast schon religiösem Eifer erledigen. Das Jahr 2019 war exzellent, allerdings galt es, einige schwierige Hürden zu meistern. Raimon erklärt: «Glücklicherweise verfüge ich ausschliesslich über Nordlagen. Das sind im sonnenverwöhnten Priorat mit Abstand die Besten. Viele Winzer büssten 2019 einen Grossteil ihres Ertrags ein, weil in der Hitzewelle Ende Juni die Trauben fast gekocht wurden. Bei manchen Produzenten schrumpelten die Beeren zu Rosinen und waren für die Weinproduktion nicht mehr zu gebrauchen. Die nördliche Exposition meiner Lagen verhinderte dies und wir verloren nur einen Fünftel der Ernte.»
Der erstmals 2001 unter dem Namen ‹Marge› angebotene Priorat stammt von Reben, die Raimon Mitte der 1990er Jahre gepflanzt hat und die allesamt auf dem legendären, in der Region Llicorella genannten Schieferboden gedeihen. Dieser Wein bietet für seinen Preis einen besonders hohen Gegenwert; ausserdem reift er erstaunlich gut. Erst kürzlich trank ich mit Hochgenuss einen 2007er. Freudig erklärt Raimon: «Nach der Hitzewelle im Juni 2019 war der Wetterverlauf sehr ausgewogen und wir ernteten kerngesunde Trauben bei idealen Verhältnissen. Sie erbrachten hervorragende, volle und abgerundete Weine, die wir während einem Jahr in überwiegend gebrauchten Barriques aus amerikanischer und französischer Eiche lagerten.»