Weingüter aus
Frankreich
Obwohl die Geschichte des Weinbaus in Frankreich später als in Griechenland und Italien ihren Anfang nahm, darf man dieses Land mit Sicherheit als das Zentrum des Weinbaus bezeichnen. Kein anderes Weinbauland weltweit verfügt über eine derartige Vielfalt hochwertiger Weine. Die Grundlage für die hohe Qualität wurde bereits im Mittelalter von den Klöstern gelegt, insbesondere von jenen der Benediktiner und den Zisterzienser. Eine Zäsur bildeten die im 19. Jahrhundert aus Nordamerika eingeschleppten Rebkrankheiten: Echter Mehltau (1845), Reblaus (1863) und Falscher Mehltau (1878). Sie führten zu verheerenden Verwüstungen und infolgedessen zu weit verbreiteten Panschereien und schlechter Weinqualität; die wirtschaftlichen Schwierigkeiten waren enorm. Diese Probleme resultierten letztlich in den 1930er Jahren in der Entwicklung des Systems der kontrollierten Herkunftsbezeichnung (Appellation Contrôlée), das zum Vorbild für viele ähnliche Regelungen weltweit wurde. Die Produktionsvorschriften für jedes einzelne Anbaugebiet sind nicht zuletzt aufgrund dieser Geschehnisse minuziös reglementiert; es gibt neben Frankreich kaum ein Weinbauland, dessen Vorschriften derart detailversessen und akribisch ausgestaltet sind. Seit einigen Jahren ist Merlot (ca. 115‘000 Hektar) die meistangebaute Traubensorte, dicht gefolgt von Grenache und Ugni blanc.
Durch seine Lage und Grösse verfügt Frankreich über verschiedenste Klimata, welche die Erzeugung völlig unterschiedlicher Weine ermöglichen: Champagne, Elsass und Burgund im Osten, die Loire im Westen und der weitläufige Süden mit seinem mediterranen Klima. Neben den berühmten Gebieten wie beispielsweise der Champagne oder dem Bordelais existiert mittlerweile eine Vielzahl an Regionen, welche die Qualität ihrer Weine in den letzten Jahrzehnten ausserordentlich gesteigert haben und Weine zu äusserst attraktiven Preisen hervorbringen. In diesem Zusammenhang sind insbesondere Languedoc Roussillon und die Côtes du Rhône zu nennen.