Château d'Aiguilhe
Das Ende 1998 von Stephan Graf von Neipperg gekaufte Château d'Aiguilhe ist eines der schönsten Weingüter der Appellation Castillon – Côtes de Bordeaux.
Seine etwas abseits gelegenen stolzen Ruinen zeugen von einer langen Geschichte.
Die ton- und kalk- sowie ton- und lehmhaltigen Böden bilden eine dünne, recht karge Schicht auf einem Untergrund aus Kalk, der für eine hervorragende Regulierung des Wasserhaushaltes sorgt. In Verbindung mit dem Durchschnittsalter der Reben bilden diese natürlichen Gegebenheiten ideale Voraussetzungen für den Weinbau.
Das aktuelle Château, in Wirklichkeit eher ein befestigtes Gut, stammt aus dem 13. Jahrhundert. Alles deutet darauf hin, dass der Herrensitz von Aiguilhe im Mittelalter über ein weitläufiges Gebiet herrschte und mehrere bedeutende Lehen besaß. Da er während des Hundertjährigen Krieges genau an der Grenze zwischen den von Franzosen und Engländern besetzten Gebieten lag, spielte er eine aktive militärische Rolle und wechselte oftmals das Lager, je nachdem für welche Krone die Herren von Aiguilhe gerade kämpften. Später gehörte das Château der Familie Leberthon, einer berühmten Parlamentarierfamilie aus Bordeaux. Bevor Letztere kurz vor Ausbruch der Revolution auswanderte, verkaufte sie es an einen gewissen Etienne Martineau, der es zu einem bedeutenden Gut mit 400 Hektar zusammenhängenden Ländereien ausbaute, von dem sich seine Erben erst im Jahre 1920 trennten.
Heute umfasst das Anwesen 140 Hektar, von denen 90 Hektar für den Weinbau genutzt werden. Die ausschließlich auf dem Plateau gelegenen Weinberge profitieren von einer natürlichen Drainage und – dank ihrer insgesamt südlichen Ausrichtung – von einer ausgezeichneten Sonneneinstrahlung.