Château Ollieux Romanis
Mit Sicherheit zu den allerbesten Weingütern im Languedoc zählt Château Ollieux-Romanis, das seit 1860 der Familie von Pierre Bories gehört. Der studierte Mathematiker und ehemalige Investmentbanker hängte 2001 seinen lukrativen Job in der Finanzwelt an den Nagel und wurde Winzer wie seine Vorfahren – ein Schritt, den der überaus sympathische und experimentierfreudige Qualitätsfanatiker bis heute noch keine Sekunde bereut hat. Uralte Rebstöcke und grandiose Rebberge an besten Lagen bilden die Grundlage für seine exzellenten Rot- und Weissweine. Die Bandbreite der verschiedenen Gewächse ist bewundernswert (seit neuem keltert er auch «vins naturels» fast ohne Schwefel) und ein Besuch bei Pierre immer ein Erlebnis, weil er kontinuierlich daran arbeitet, seine Erzeugnisse weiter zu verbessern. Seit einiger Zeit bewirtschaftet er die Weingärten nach biologischen Richtlinien; sämtliche seiner Rebberge sind ab dem Jahr 2020 biozertifiziert.
Unter biologischem Weinbau versteht man Produktionsformen für die Herstellung von Weintrauben und Wein auf der Grundlage möglichst naturschonender Massnahmen unter Berücksichtigung von Erkenntnissen bezüglich Ökologie und Umweltschutz.
Demeter ist der erste Bio-Bauernverband. Er wurde 1924 gegründet. Der Name Demeter ist ein geschütztes Markenzeichen, unter dem nach anthroposophischen Regeln biodynamisch hergestellte Produkte hergestellt werden. Demeter ist in der Schweiz und in über 30 weiteren Ländern das bekannteste Bio-Dynamik-Label. Die Regeln und Methoden der Produktionsformen Biodynamischer Weinbau sind auch die Basis der Demeter- Richtlinien für die Bewirtschaftung der Rebflächen. In Deutschland ist auch das Biodynamik-Label Ecovin verbreitet, welches inhaltlich vergleichbar mit Demeter ist.
Bis in den 1950er-Jahren war es üblich, im Kampf gegen Schaderreger massiv chemische Mittel einzusetzen. Man wusste noch wenig über die diesbezüglichen negativen Auswirkungen. Der grossflächigen Einsatz von synthetischem Dünger und Pestiziden im Kampf gegen Schädlinge wie Insekten, Unkraut und Mikroorganismen ist ab den 1980er-Jahren zunehmend in die Kritik geraten und wird als unvereinbar mit Nachhaltigkeit und ökologischer Landwirtschaft betrachtet. Eine Radikalabkehr dieser Praktiken ist aber kurzfristig auch aufgrund von Ernteausfällen kaum realistisch. Der gezielte und wohldosierte Einsatz von modernen Agrochemikalien kann helfen, Ernteausfälle zu bekämpfen. Kein Winzer schädigt seine Böden unnötig, will sich aber unter Umständen die Möglichkeit vorbehalten, im Ernstfall synthetische Mittel einzusetzen. In einem solchen Fall ist die Bio-Zertifizierung nicht möglich, auch wenn grösstenteils biologisch produziert wird.
Darunter versteht man eine Produktionsform für die Herstellung von Trauben und Wein, die auf den österreichischen Anthroposophen Rudolf Steiner (1861-1925) zurückgeht. Die Kernaussage seiner Philosophie lautet, dass die Krankheit einer Pflanze (einer Rebe) das Zeichen eines natürlich gestörten Gleichgewichts sei und auf den Einsatz von chemischen Hilfsmitteln bei der Düngung zurückzuführen ist. Zusätzlich zu den Methoden des Biologischen Weinbaus wird deshalb zur Stärkung der Naturkräfte der Weinrebe und zur Aktivierung der Lebensvorgänge im Boden der Einsatz spezieller Mittel vorgeschrieben. Eine zentrale Rolle als Düngemittel spielt dabei das Horn von Rindern, das in Verbindung mit anderen Stoffen wie Kuhdung oder Quarzstaub in geringsten, homöopathischen Dosen verwendet wird. Dabei werden auch kosmische Kräfte wie die Mondphasen und auch andere Gestirns-Konstellationen zu berücksichtigt.
Es gibt hierzu keine rechtlich verbindliche Definition, ebenso wie dies nicht der Fall ist für die Begriffe umweltschonend oder unbehandelt. Grundlage für diese Kennzeichnungen sind die Aussagen zum nachhaltigen Weinbau.
Château Ollieux Romanis im Video-Portrait