Region Abruzzen
Völlig zu Unrecht ist die Region Abruzzen bei uns weitgehend unbekannt. Sie gilt als Italiens ‹grünste Gegend›, da ein Drittel des Landes unter Naturschutz steht. Bekannt ist sie nicht nur für ihren Wein, sondern auch für andere landwirtschaftliche Produkte wie beispielsweise das Olivenöl oder den Safran, der sogar zu den besten weltweit zählen soll. Olivenhaine, Reben und Getreideflächen prägen die hügelige Landschaft, die sich von der Bergkette des Apennins bis an die adriatische Küste erstreckt und dadurch sehr vorteilhafte Voraussetzungen für den Weinbau bietet: Die Reben profitieren von vielen Sonnenstunden bei gleichzeitig genügend Niederschlägen und vom steten Wind, der eine Fäulnisentwicklung verhindert. Zudem wirkt das nahe Meer temperaturausgleichend.
Die wichtigste Rotweinsorte der Gegend heisst Montepulciano und bringt – sofern die Erträge limitiert werden – vollmundige, dichte Rotweine hervor, die im Charakter an einen kräftigen Sangiovese erinnern (nicht zu verwechseln mit dem Vino Nobile di Montepulciano, der hauptsächlich aus Sangiovese gewonnen wird). Nicht von ungefähr wird auch heute noch eine erhebliche Menge von Montepulciano in die Toskana verkauft, wo man sie zu Verschnittzwecken verwendet, um zu dünn geratene Sangiovese zu verstärken.