Weingüter aus der

Schweiz

Mit 14'700 Hektar Anbaufläche ist die Schweiz ein kleines Weinbauland. So besitzt beispielsweise Österreich eine rund dreimal so grosse Rebfläche. Der Schweizer Weinbau erreichte 1884, unmittelbar nach der florierenden Gründerzeit, mit über 34‘000 Hektar seine bedeutendste Ausdehnung. Die Waadt war damals mit 6430 Hektar der grösste Weinbaukanton, gefolgt – man staune – vom Kanton Zürich mit 5580 Hektar. Der heute bedeutendste Weinbaukanton Wallis umfasste seinerzeit gerade mal 2340 Hektar, weniger als der Kanton Aargau! Aufgrund der Erschliessung der abgelegenen Region durch die um 1880 fertiggestellte Eisenbahnlinie, begann der Walliser Weinbau schliesslich im 20. Jahrhundert zu prosperieren. Wurde Schweizer Wein noch vor dreissig Jahren als önologisches Leichtgewicht eingestuft, hat der Strukturwandel der letzten Jahre eine Generation innovativer Winzer hervorgebracht, die teilweise Aussergewöhnliches leisten. 


Wichtige Wendepunkte waren mit Sicherheit der Rebbaubeschluss von 1993, der den Produzenten eine klare Mengenbeschränkung auferlegte, sowie 2001 die Liberalisierung der Weinimporte, im besonderen jene der Weissweine. Das neue Importregime zwang die Produzenten, bessere Weine zu machen, was ihnen dann erstaunlich schnell gelang. Noch in den 1970er Jahren waren rund drei Viertel des Schweizer Weins weiss, mittlerweile wird mehr Rotwein (knapp 60 Prozent) als Weisswein erzeugt.